Food Research and Development/Lebensmittelwissenschaft (M. Sc.)
Der konsekutive Masterstudiengang Food Research and Development/Lebensmittelwissenschaft der Leibniz Universität Hannover umfasst alle zentralen Aspekte der Entwicklung, Qualitätssicherung und Vermarktung traditioneller und moderner Lebensmittel.
Der Studiengang ist sowohl forschungsorientiert (z. B. in den Gebieten Verfahrenstechnik, Humanernährung, Molekulare Lebensmittelforschung) als auch anwendungsorientiert (z. B. in den Bereichen Lebensmittelsystemanalyse, Produktentwicklung, Food Marketing).
Die große Zahl an Wahlpflichtmodulen ermöglicht es den Studierenden, ihren Studienschwerpunkt auf ein individuelles Berufsfeld auszurichten. Zusammen mit dem forschungsorientierten Praktikum qualifiziert der Studiengang für die wichtigsten Gebiete in Forschung, Entwicklung, Qualitätssicherung und Vermarktung in der Lebensmittelindustrie.
Dieser Studiengang endet, es ist keine Immatrikulation mehr möglich.
Studienorganisation
Der Studiengang ist modular aufgebaut: Thematisch und zeitlich zusammenhängende Lehrveranstaltungen, wie Vorlesungen, Seminare, Experimentelle Übungen oder Praktika, sind zu einem Modul zusammengefasst. Den Modulen werden Leistungspunkte (LP) gemäß dem European Credit Transfer System (ECTS) zugeordnet.
Leistungspunkte geben den durchschnittlich zeitlichen Studieraufwand für die Präsenzzeit, Selbststudium und Prüfungsvorbereitung wieder, der zum Bestehen des Moduls notwendig ist. Ein LP wird für einen durchschnittlichen Arbeitsaufwand von 30 Stunden vergeben. In einem Semester werden in der Regel 30 LP erworben.
Das Masterstudium umfasst insgesamt 120 Leistungspunkte. Es besteht aus zehn Pflicht- und drei Wahlpflichtmodulen, einem Praktikum und der Masterarbeit.
Modulkatalog
Food Research and Development/ Lebensmittelwissenschaft (M. Sc.)
Die Pflichtmodule vermitteln den Studierenden ein vertieftes fachliches und methodisches Verständnis der Lebensmitteltechnologie, der Humanernährung und Ernährungsphysiologie, der Lebensmittelqualität und -sicherheit, der Bioökonomie und Konsumforschung, der Gewinnung, Produktion, Verarbeitung und Entwicklung von Lebensmitteln.
Mittels der Wahlpflichtmodule richten Sie ihren Studienschwerpunkt individuell aus. Sie erweitern und vertiefen ihre Fähigkeiten und Kompetenzen in Form von Schlüsselkompetenzen, einer Fremdsprache bzw. ethischen und wissenschaftsphilosophischen Fragen. Sie erhalten Einblicke in prinzipielle Methoden des Berufsfelds und qualifizieren sich in einem fachwissenschaftlichen Aspekt des Berufsfelds.
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Die Pflichtmodule - Ein Überblick
Im ersten Semester...
...beschäftigen sich die Studierenden schwerpunktmäßig mit Methoden, um die Qualität und Hygiene von Lebensmitteln zu sichern und die Qualität der Lebensmittelproduktion zu kontrollieren sowie der Ernährungsepidemiologie als Grundlage der ernährungs- und lebensmittelwissenschaftlichen Forschung. In der Technologie und Verfahrenstechnik von Lebensmitteln (erstes und zweites Semester) erlernen die Studierenden die Verarbeitung von Rohstoffen zu Lebensmittelprodukten unter Nutzung chemischer, physikalischer und biologischer Vorgänge. Im ersten und/oder zweiten Semester werden zudem grundlegende Kenntnisse zum Konsumentenverhalten und deren Anwendung im Lebensmittelmarketing inklusive Techniken der Marketingforschung vermittelt.
Im zweiten Semester...
...stehen die Humanernährung und Ernährungsphysiologie im Mittelpunkt. Die Studierenden erhalten anschließend an die ernährungsepidemiologischen Grundlagen eine Einführung in die Pathophysiologie ernährungsassoziierter Erkrankungen und die Bedeutung von Ernährung in Prävention und Therapie. Hierauf aufbauend werden Kenntnisse über bioaktive und funktionelle Lebensmittel, deren chemisch-biologischer Analytik und Anwendung vermittelt. Sie vertiefen ihr Wissen zum Lebensmittelrecht, der europäischen Lebensmittelgesetzgebung sowie ggf. der Marktforschung.
Im dritten Semester...
...wird das erarbeitete Wissen um die Aspekte der Anwendung molekularbiologischer Techniken und Methoden in analytischen und wirkungsbezogenen Untersuchungen von biofunktionellen und traditionellen Lebensmitteln erweitert. Des Weiteren erfolgt die Auseinandersetzung mit der Bioökonomie sowie der Analyse von Lebensmittelsystemen. Die erworbenen Kenntnisse werden in der Produktentwicklung zusammengeführt. Die Studierenden erlernen grundlegende Methoden zur Produktentwicklung in der Lebensmittelbranche, können diese interdisziplinär einsetzen und die Ergebnisse kritisch bewerten und an aktuelle Marktentwicklungen anpassen. Die Studierenden lernen insgesamt, ihre fachlichen, überfachlichen, methodischen und generischen Kompetenzen praxisbezogen einzubringen und umzusetzen mit dem Ziel, Lebensmittelprodukte zu entwickeln, die von Verbrauchern akzeptiert werden, den Qualitätsstandards sowie den rechtlichen Vorgaben entsprechen und Ansprüche an eine nachhaltige Produktion, Verarbeitung und Vermarktung erfüllen.
Im späteren Studienverlauf absolvieren die Studierenden zu einem von ihnen bestimmten Zeitpunkt das verpflichtende forschungsorientierte Praktikum, in dem sie mit eigenen Forschungsfragen bzw. -projekten ihren individuellen Studienschwerpunkt erweitern.
Im vierten Semester...
...ist das Schreiben der Masterarbeit vorgesehen, mit der sich die Studierenden in ihrem gewählten Schwerpunkt spezialisieren und idealerweise den Fachbereich des Praktikums vertiefen.
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Die Wahlpflichtmodule - Ein Überblick
Die Studierenden belegen insgesamt drei nach Kompetenzbereichen unterteilte Wahlpflichtmodule (siehe untenstehende Übersicht). Diese sind von den Studierenden frei terminierbar, wobei empfohlen wird, sie innerhalb der ersten drei Semester zu absolvieren.
Im Kompetenzbereich „Schlüsselkompetenzen“ erweitern und vertiefen die Studierenden ihre Sprachkompetenzen in einer Fremdsprache und/oder erlernen eine andere für ihr Studium oder ihre spätere Berufstätigkeit notwendige Schlüsselkompetenz wie wissenschaftliches Schreiben, Leitung und Führung von Gruppen, Präsentationstechniken oder Methoden der Gesprächsführung. Des Weiteren können sie ein Modul zur Ethik wählen, in dem sie sich mit wissenschaftsethischen Fragen und Problemstellungen beschäftigen und erlernen, verschiedene Positionen zu ihrem Fachbereich kritisch zu reflektieren.
Im Kompetenzbereich „Ausgewählte Grundlagen“ entscheiden sich die Studierenden für das vertiefte Erlernen einer grundlegenden Methode für das Berufsfeld der Lebensmittelwissenschaft. Hier stehen den Studierenden sechs Module zur Wahl.
Im Kompetenzbereich „Fachwissenschaftliche Vertiefung“ bauen die Studierenden ihren individuellen Studienschwerpunkt weiter aus und spezialisieren sich mittels eines Forschungs- oder Praxisbezugs hinsichtlich des Berufsfelds. Die Studierenden können aus sieben Modulen wählen.
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Wahlpflichtmodul - Kompetenzbereich Schlüsselkompetenzen
Modul Lehrveranstaltungen Schlüsselkompetenzen Lehrveranstaltung aus dem Seminarprogramm der ZQS/Schlüsselkompetenzen (ZfSK) Fremdsprache Lehrveranstaltung aus dem Angebot des Leibniz Language Centre (LLC) Ethik The Ethics of Agricultural Biotechnology and Food School Entrepreneurship: Unternehmerisches Denken und Handeln - Wege in die Selbstständigkeit -
Wahlpflichtmodul - Kompetenzbereich Ausgewählte Grundlagen
Modul Lehrveranstaltungen Einführung in die Biostatistik A) Vorlesung (V)
B) Theoretische Übung (Ü)
Wie publiziert man Daten und deren statistische Auswertung?
A) Vorlesung (V)
B) Theoretische Übung (Ü)
Lebensmittelanalytik A) Vorlesung (V)
B) Experimentelle Übung (P)
Bioprozesstechnik I für Lebensmittelwissenschaft A) Bioprozesstechnik (V)
B) Bioprozesstechnik (PR)
Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre: Strategische Unternehmensführung A) Grundlagen der BWL I (V)
B) Grundlagen der BWL II (V)
Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre: Ressourcen und Organisation A) Grundlagen der BWL III (V)
B) Grundlagen der BWL IV (V)
Marketing für Studierende der Naturwissenschaften Nachhaltige Finanzwirtschaft (Sustainable Finance) für Studierende der Naturwissenschaften -
Wahlpflichtmodul - Kompetenzbereich fachwissenschaftliche Vertiefung
Modul Lehrveranstaltungen Lebensmittelqualitätsmanagement A) Seminar (S)
B) Experimentelle Übung (Ü)
Grundmodul Bioprozesstechnik A) Vorlesung (V)
B) Seminar (S)
Lebensmitteltoxikologie A) Grundlagen der Lebensmitteltoxikologie (V)
B) Lebensmitteltoxikologie in der Praxis (S)
International Strategic Marketing Vorlesung (V)
Technologie und Verfahrenstechnik: Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung A) Seminar (S)
B) Experimentelle Übung (Ü)
Technologie und Verfahrenstechnik: Fleischtechnik A) Seminar (S)
B) Experimentelle Übung (Ü)
Technologie und Verfahrenstechnik: Getreide-, Back- und Süßwarentechnik A) Seminar (S)
B) Experimentelle Übung (Ü)
Von der Idee zur Innovation – wie gestalte ich den Weg?
Stundenplan und Semesterplanung
Wintersemester 2023/24
Sommersemester 2023
Mobilität – Studieren im Ausland
Durch Kooperationen mit ausländischen Hochschulen sind längere Studienaufenthalte von bis maximal zwei Semestern im Ausland möglich, zum Beispiel im Rahmen des Erasmusprogramms der EU.
Studienabschluss
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Welchen Abschluss erreiche ich mit dem Studium?
Abschluss: Master of Science (M. Sc.)
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Tätigkeitsfelder und Berufsmöglichkeiten
Zu den wichtigsten Berufsfeldern der Absolventinnen und Absolventen gehören:
- Lebensmittel- und ernährungswissenschaftliche Grundlagenforschung an Forschungseinrichtungen
- Forschung und Entwicklung in allen Bereichen der Medizin und lebenswissenschaftlich arbeitenden Firmen
- Produktentwicklung
- Marketing/Kommunikation
- Wissenschaftsjournalismus
- Ernährungswirtschaft
- Lebensmitteltechnologie
- Lebensmittelsicherheit und -hygiene
- Lebensmittelanalytik
- Verbraucherschutz
- Qualitätsmanagement und -kontrolle
- Gesundheitsmanagement
- Food-Chain-Management
- Zulassung von Lebensmitteln, Zusatzstoffen, Novel Food
- Öffentlichkeitsarbeit
- Marketing
- Beratung und Koordination im Bereich Gesundheit und Ernährung
Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten können sich in folgenden Bereichen ergeben:
- Patente (“Intellectual property“)
- Unternehmerische Selbstständigkeit
- Behördliche oder industrielle Tätigkeit im Bereich Zulassung von Lebensmitteln, Zusatzstoffen und Novel Food (Regulatory affairs)
- Öffentlichkeitsarbeit und gesellschaftliches Engagement z.B. für Verbände, Behörden, Wissenschaftsorganisationen
Zu den beruflichen Tätigkeiten gehören u. a.:
- Entwicklung und Kontrolle von traditionellen Lebensmitteln im Bereich der Ernährungswirtschaft
- Entwicklung und Kontrolle von biofunktionellen Lebensmitteln
- Sicherung der Qualität von Lebensmitteln
- Analyse und Überprüfung von Lebensmitteln
- Erstellung von ernährungsphysiologischen Anforderungsprofilen für Lebensmittel
- Untersuchung der Wirkung von Lebensmitteln bzw. ihren Inhaltsstoffen in Humanstudien und In-vitro-Modellen
- Planung und Durchführung von epidemiologischen Studien und Studien zu Konsumverhalten und Verbraucherakzeptanz
- Studien zur Wirksamkeit biofunktioneller Lebensmittel und ihrer Inhaltsstoffe
- Kontrolle der Sicherheit von Lebensmitteln
- Entwicklung von Verfahren in der Ernährungs- und Lebensmittelforschung
- Umsetzung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse in die Praxis
- Marketing von v.a. biofunktionellen Lebensmitteln
- Aufbereitung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse für die Öffentlichkeit und/oder Fachkreise
- Beratung und Koordination im Bereich Gesundheit und Ernährung
Formalia und Regularien
Die Regelungen zum Ablauf eines Studiengangs und zu Prüfungen werden in der Prüfungsordnung (PO) beschrieben und rechtsverbindlich festgelegt. Die PO regelt die Prüfungsanforderungen und das -verfahren. Sie gibt vor, in welchen Modulen Prüfungs- und Studienleistungen zu erbringen sind sowie die Anzahl und Art der Prüfungen.
Darüber hinaus enthält sie Vorgaben für die Bearbeitungszeit von Abschlussarbeiten. In der PO ist festgelegt, welche Angaben bei der Meldung zur Prüfung zu machen sind, ob und ggf. welche Nachweise vorzulegen, innerhalb welcher Frist Wiederholungsprüfungen durchzuführen sind und wie im Fall eines Prüfungsversäumnisses zu verfahren ist.
Prüfungen: Termine, Anmeldung und Informationen
Zum Abschluss eines Moduls müssen studienbegleitend Prüfungen abgelegt werden. In der Regel erfolgt die Anmeldung zu Prüfungsleistungen während des Anmeldezeitraums online beim Akademischen Prüfungsamt.
Studierende entscheiden selbstständig, welche und wie viele Prüfungen sie in einem Semester anmelden und absolvieren. Es ist empfehlenswert, die Prüfungen zu den im Modulkatalog angegebenen Terminen abzulegen.
Beteiligte Institute
Beratungsangebote und Kontakt
Studiengangskoordination, Fachstudienberatung und Praktikumsbeauftragte
30167 Hannover