In einem gemeinsamen Verfahren haben das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ) und die Leibniz Universität Hannover die Physikerin Sabine Chabrillat als Professorin an das Institut für Bodenkunde in Hannover berufen.
Internationale und langjährige Erfahrung in Geowissenschaften und Umweltanwendungen
Sabine Chabrillat studierte Astrophysik, Geophysik sowie Raumfahrttechnik an der Paul-Sabatier-Universität, Toulouse, und erlang 1995 ihren Doktortitel in Spektralgeologie. Danach wechselte sie mit einem Stipendium der National Oceanographic and Atmospheric Administration (NOAA) für einen Postdoc-Forschungsaufenthalt an das Center for the Study of Earth from Space (CSES/CIRES) an der University of Colorado Boulder, USA, gefolgt von einem JPL/NASA-Förderung. Von 1996-2000 leistete sie dort Pionierarbeit bei der Nutzung der Vis-NIR-Reflexionsspektroskopie und hyperspektraler Bildgebung für die Kartierung von quellenden Böden.
Seit 2001 ist sie am GFZ in Potsdam tätig, wo sie sich einen Namen als Expertin in Bodenspektroskopie und hyperspektraler Fernerkundung gemacht hat. Seit 2014 leitet sie dort die Arbeitsgruppe Hyperspektrale Fernerkundungsanwendungen. Zudem ist Sabine Chabrillat wissenschaftliche Leiterin der deutschen Hyperspektral-Satellitenmission EnMAP (Start 2022), Mitglied der ESA Mission Advisory Group für CHIME, Copernicus Hyperspectral Imaging Mission, sowie Co-Vorsitzende der Arbeitsgruppe Standards and Protocols for Soil Spectroscopy (P4005).
Neue Fernerkundungstechniken zur Überwachung von Bodeneigenschaften
Am Institut für Bodenkunde verstärkt sie die Forschung und Lehre: Der Schwerpunkt ihrer Gruppe liegt auf der digitalen Kartierung einer Reihe wichtiger Bodeneigenschaften und der Bereitstellung von Bodendaten auf der Grundlage der Bodenreflexionsspektroskopie im Zusammenhang mit dem globalen Wandel und verstärkten Maßnahmen zum Bodenschutz und zur Verringerung der Bodenerosion. Es werden drei Hauptschwerpunkte verfolgt:
- neue Fernerkundungstechnologien und -methoden
- Projekte zur regionalen Überwachung von Bodeneigenschaften
- Unterstützung der Kartierung und Überwachung von Degradationsprozessen
Ziel der Gruppe ist es, die Bodenspektroskopie mit der Datenwissenschaft und dem Labor (Experimentatoren) zu verbinden. Die Gruppe ist auch daran interessiert, Multiskalendaten aus dem Labor, in-situ, von luftgestützten Plattformen (UAVs, Flugzeuge) oder Satelliten aus zu untersuchen. Mit dem Start des deutschen Satelliten EnMAP im Jahr 2022, der hochwertige Reflexionsspektroskopiedaten über den gesamten Globus mit einer räumlichen Auflösung von 30 Metern liefern wird, beginnt eine neue technologische Ära.
Mit der gemeinsamen Berufung kann Frau Chabrillat ihre Forschungstätigkeiten am GFZ in Potsdam fortführen und ihren reichen Erfahrungsschatz in die Lehre an der LUH einfließen lassen – eine erfolgversprechene Symbiose.
Die Naturwissenschaftliche Fakultät gratuliert zur Professur und wünscht Frau Chabrillat viel Erfolg für ihre Aufgaben.